PRÄMIENRÜCKGEWÄHR BEIUNFALLVERSICHERUNGEN

Es klingt verlockend, wenn  die eingezahlten Beiträge nach einigen Jahren wieder erstattet werden. Schade, dass es in der Realität nicht funktioniert und eine Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr einfach nur teuer ist.

Eine Familie mit zwei Kindern wurde von einem Versicherungsvertreter der Gesellschaft “A” beraten.
Sie wollten die Kinder gegen Unfallfolgen versichern und der Vertreter riet zu einer Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr, damit die eingezahlten Beiträge später als Guthaben ausgezahlt werden.

BEISPIEL FÜR EINE UNFALLVERSICHERUNG MIT PRÄMIENRÜCKVERGÜTUNG

Für das ältere Kind werden in 12 Jahren insgesamt 3.646,08 Euro an Beiträgen eingezahlt. Bei dem jüngeren Kind liegt die Beitragssumme bei 6.395 Euro. Zusammen ergibt das mehr als 10.000 Euro an Beiträgen. Die  Leistungen der Unfallabsicherung waren leider nebensächlich.

Im Jahr 2017 gab die Gesellschaft an, dass zum Ablauf des Vertrages von dem älteren Kind eine Ablaufleistung über 3.448 Euro und bei dem jüngeren Kind das Guthaben über 5.471 Euro ausgezahlt werden soll. Das sind zusammen nur 8.919 Euro.

Eine Unfallversicherung ohne Beitragsrückgewähr kostet für die beiden Kinder zusammen jährlich nur einen Monatsbeitrag im Vergleich zu dem vorherigen Konzept, bei deutlich höheren Leistungen bei einem Unfall.

FAZIT:

Bei einer Versicherung mit Prämienrückgewähr wird nur eine zusätzliche kapitalbildende Versicherung verkauft, die irgendwann die Kosten durch Zinsen wieder gut machen soll. Da das System schon lange nicht mehr funktioniert, profitiert nur der Versicherungsvertreter von diesem Modell.

UNFALLVERSICHERUNG

Die Unfallversicherung zählt zu den beliebtesten Personenversicherungen. Der Beitrag ist meist überschaubar und die Leistungen wirken sehr hoch. Außerdem kann sich jeder einen Unfall und entsprechende Folgen vorstellen.

In der Tat passieren järhlich zwischen 9 – 10 Mio. Unfälle. Zum Glück bleibt bei den wenigsten Unfällen ein bleibender Schaden, auch Invalidität genannt.

Unfallversicherung - Martin Sika mein Finanzspezialist
SINN UND ZWECK DER UNFALLVERSICHERUNG

Wenn ein Unfall dazu führt, dass die versicherte Person eine dauerhafte Behinderung erhält, können dadurch hohe Folgekosten entstehen. Eventuell müssen die Wohnräume an die Behinderung angepasst werden, das Fahrzeug muss umgerüstet werden und im schlechtesten Fall kann die Person seine berufliche Tätigkeit nicht mehr ausführen und erleidet Einkommensverluste.

Die gesetzliche Unfallversicherung leistet nur auf dem direkten Arbeitsweg und am Arbeitsplatz. Die meisten Unfälle entstehen außerhalb der gesetzlichen Regelung, sodass eine private Absicherung wichtig ist.

Die Mehrheit (rund 90 Prozent) aller Personen, die durch einen Unfall einen Invaliditätsgrad erreichen, liegen zwischen 1% – 30% Invaliditätsgrad.
Dieser Invaliditätsgrad wird durch die Bedingungen der jeweiligen Unfallversicherungsverträge festgestellt und steht in der Gliedertaxe.
Je besser die Gliedertaxe für den Versicherten ist, desto mehr Invaliditätsgrad wird ihm anerkannt und damit steigt die Auszahlungshöhe aus der Unfallversicherung.

DIE GRUNDSUMME

Aus diesem Grund muss die Grundsumme der Versicherung ausreichend hoch sein. Idealerweise orientieren Sie sich an Ihrem Einkommen, da dieses durch einen Unfall wegfallen kann.

Ein 40 Jähriger sollte zum Beispiel das 4-fache seines Jahreseinkommens als Grundsumme absichert.

Ist die Invalidität tatsächlich größer als 25 Prozent, tritt die vereinbarte Progression in Kraft. Je nach persönlichen Wünschen haben Sie die Wahl zwischen 225% und 1.000% Progression. Dieser Versicherungsbaustein erzeugt den Effekt, dass bei höheren Unfallfolgen auch mehr Leistung erbracht wird. Ohne die Progression würde jemand mit 50 Prozent Invaliditätsgrad bei einer Grundsumme von 100.000 Euro von der Versicherung 50.000 Euro erhalten.
Bei einer gewählten Progression von 350 Prozent wären es 100.000 Euro.
Sollte 100 Prozent Invalidität bescheinigt werden, würde die Gesellschaft 350.000 Euro zahlen.

Bedenken Sie bitte, dass nur etwas 3,5 Prozent aller Personen mit einer dauerhaften Invalidität über 50% Invaliditätsgrad kommen. Es sind nicht so viele Personen, die durch eine vereinbarte Progression profitieren!

 

DIE GLIEDERTAXE

Die Gliedertaxe sollte möglichst großzügig bemessen sein, was je nach Tarif und Gesellschaft sehr unterschiedlich ist.

Eine normale Gliedertaxe kann wie folgt aussehen:

  • eines Armes im Schultergelenk ergibt 70 % Invaliditätsgrad
  • eines Armes bis oberhalb des Ellenbogengelenks 65 % Invaliditätsgrad
  • eines Armes bis unterhalb des Ellenbogengelenks 60 % Invaliditätsgrad
  • einer Hand im Handgelenk 55 % Invaliditätsgrad
  • eines Daumens 20 % Invaliditätsgrad
  • eines Zeigefingers 10 % Invaliditätsgrad
  • eines anderen Fingers 5 % Invaliditätsgrad

 

In guten Bedingungswerken kann die Leistung deutlich höher sein:

  • eines Armes im Schultergelenk ergibt 100 % Invaliditätsgrad
  • eines Armes bis oberhalb des Ellenbogengelenks 100 % Invaliditätsgrad
  • eines Armes bis unterhalb des Ellenbogengelenks 100 % Invaliditätsgrad
  • einer Hand im Handgelenk 80 % Invaliditätsgrad
  • eines Daumens 40 % Invaliditätsgrad
  • eines Zeigefingers 25 % Invaliditätsgrad
  • eines anderen Fingers 15 % Invaliditätsgrad

 

Bei der selben Verletzung erhält der Versicherte mit einer besseren Gliedertaxe deutlich mehr Geld von der Unfallversicherung. Achten Sie daher immer auf die Leistungen der Gliedertaxe.

Es gibt viele zusätzliche Versicherungsbausteine und Bedingungen, die Sie miteinander vergleichen sollten. Wenn Sie wissen, was alles möglich ist, können Sie auch besser entscheiden, was Ihnen wichtig ist.

 

WAS IST WENIGER WICHTIG
  • Sparen Sie sich die Unfallrente! Diese zahlt erst ab 50 Prozent Invalidität und wird daher so gut wie nie eintreten.
  • Keine Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr. Es klingt verlockend ist aber wirklich sehr teuer und bringt oft nicht einmal die versprochene Rückgewähr.
  • Eine Progression über 350 Prozent ergibt wenig Sinn, da diese nur in Kraft tritt, wenn ein hoher Invaliditätsgrad festgestellt wird.

 

Eine richtig gute existenzabsichernde Unfallversicherung braucht nur wenige Versicherungsbausteine und tatsächlich ihren Zweck zu erfüllen. Unnötige oder selten eintretende Risiken können Sie sich sparen und statt dessen lieber die Grundsumme erhöhen.

Lassen Sie sich von Ihrem Finanzspezialisten informieren und beraten, sodass Sie einen vernünftigen Schutz zu einem fairen Preis erhalten.

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