DIE UNFALLRENTE IST EINE TEURE LEISTUNG

Nach einem Unfall eine lebenslange Rente erhalten, um finanziell ausgesorgt zu haben. Dieses Versprechen geben Unfallversicherungen und sichern damit die Angst vor finanziellen Verlusten nach einem Unfall ab. Was die Unfallrente in der Praxis bedeutet ist oft enttäuschend.

Eine Unfallversicherung ist wichtig und sehr sinnvoll, wenn die Leistungen stimmen.
Die Grundsumme sollte immer so hoch sein, dass damit Einkommensverluste durch einen Unfall abgedeckt sind. Empfehlenswert ist das 4-5 fache des Jahreseinkommen. Wird jemand zu 20% Invalide erhält er 20% der Grundsumme.

WANN LEISTET DIE UNFALLRENTE?

Die Zusatzleistung Unfallrente wird oft bei Unfallversicherungen eingeschlossen.
Nur wenige Endverbraucher haben eine Vorstellung davon, wann diese Leistung eintritt.

Diese Versicherung tritt erst ein, wenn mindestens 50% Invalidität vorliegt.

Übersetzt bedeutet es, dass der Unfall zu einer dauerhaften Behinderung von 50% führen muss. Dazu gibt es bei jeder Versicherung eine Gliedertaxe. Diese beschreibt welcher Schaden wie viel Invalidität bedeutet.

Ist beispielsweise ein Bein bis unterhalb Knie dauerhaft beschädigt ergibt dieser Unfall 50% Invalidität. Eine ganze Hand entspricht 55% und ein Auge wird ebenfalls mit 50% Invaliditätsgrad bewertet. Diese Gliedertaxe kann je nach Tarif und Gesellschaft sehr stark variieren und sich damit auf die Unfallleistung auswirken.

Was bedeutet das in der Praxis?

Auf der Internetseit www.gbe-bund.de kann nachgelesen werden, wie viele Menschen mit Behindertenausweis registriert sind.

Im Jahr 2013 gab es in Deutschland 137.298 Menschen, die durch einen Unfall (Arbeitsunfall, Verkehrsunfall, Haushaltsunfall oder sonstigen Unfall) eine Behinderung von mindestens 50% erreicht haben. Im Jahr 2015 sind es laut dieser Quelle 130.737 Menschen.

Auf der Internetseite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz war im Jahr 2015 zu lesen, dass es insgesamt 9,73 Millionen Unfallverletzte gab und im Jahr 2013 hatten 8,58 Millionen Menschen in Deutschland einen Unfall.

Das statistische Bundesamt gibt an, dass im Jahr 2015 insgesamt 7,6 Millionen schwerbehinderte Menschen in Deutschland lebten. Bei 2% entstand die Behinderung durch einen Unfall.

Grob überschlagen, würden nur rund 152.000 Menschen in Deutschland von einer Unfallrente profitieren.

Es gibt eine weitere Statistik im Internet, wie häufig welcher Invaliditätsgrad nach einem Unfall vorkommt:

Bis 10% Invalidität trifft auf 52,56% der Invaliden zu.
Bis 20% Invalidität trifft auf 28,06% der Invaliden zu.
Bis 30% Invalidität trifft auf 11,40% der Invaliden zu.

Zusammen sind das bereits 92% aller Unfallopfer mit einem Invaliditätsgrad.

Auf über 50% Invalidität kommen nur noch 3,49% aller verunfallten Invaliden. Nur diese kleine Gruppe würde eine Unfallrente erhalten.

Guter Rat:

Vereinbaren Sie besser eine hohe Grundsumme bei einem Tarif mit einer guten Gliedertaxe, statt die teure und selten eintretende Unfallrentenversicherung abzuschließen. Dann profitieren Sie bereits ab 1% Invaliditätsgrad.